Latif Nazemi


Die Flucht


Weißer Schnee, fällt wie Schwanenfeder
auf die nackten Häupter alter Bäume
Der Angsteinflößende nächtliche Wind
hat die Lichter der Stadt erloschen

Ich stehe hier, allein am Fenster
im mir die Ruhe tausend alter Bäume
außer das Jaulen des Windes
hört man im Dorf keine Stimme mehr

Mit einer alten Lampen in der Hand
kommt Mutter des Weges
Ihre Augen spiegeln den Trauer
Ihre blicke leer und Herz zerbrechend:

"Wie lange willst du noch in diesen dunklen Nächten
schlaflos an sie denkend, wie ein Geist umher wandern ?
Nehme Abschied von dieser hoffnungslosen Liebe mein Sohn
eine liebe, die du selbst wie ein leeres Glas zerbrochen hast"

Weißer Schnee fällt wie Schwanenfeder
auf die nackten Köper der Bäume unseres Gartens
Mutter sitzt immer noch traurig in der dunkeln Ecke und weint

"Mutter sage nichts was mein herz betrübt
Mutter suche nicht sanfte Worte der Vernunft
Mutter willst du das im Schutze der Nacht
sich zwei Schatten auf die Flucht machen?



Frei übersetzt aus dem persischen-Dari von Framorz Nazemi