Nadia Qani
Ich träume
Ich träume leise
An meiner Wimper hängt der Stern
Es ist hell – so hell –
wie soll ich schlafen?
Die Ehe mit Schlaf ist gescheitert
Ich habe beschlossen
zu träumen –zu fliegen –
zu fliegen –zu träumen
Ich fliege – Ich träume und träume
Lateinamerika, Iraq
Bosnien – Afghanistan
Der Krieg
Kinder, Frauen, Menschen
Kinder, Frauen, Menschen
Wie du, wie ich
Gestern, heute
Heute – gestern
Was die „Zukunft?“
Sie nehme ich mit
Alle nehme ich mit
Erzähle vom Stern
Den großen, den kleinen
Yes we can
Hast du mich vergessen?
Mich, mich schreit die Grossmutter
Vergessen?
Grossmutter, Grossmutter
Oh Allmächtiger
Wie kann ich nur,
wie kann ich nur
„vergessen?“
wie kann ich nur
wie?
Afrika, Mein Schwarzer
Schöner Afrika
Afrika Mein schöner
Schwarzer Afrika
Es ist so hell… es ist so hell
Vergessen?
Wie kann ich nur. Wie?
Kann ich nur…
Du bist ich, ich bin du
Schwarz wie ich.
Afghanistan, Iraq, Kongo
Ich und du
Mit offenen wunden
Können „Lachen“
Mit tiefen schmerz
Können „Tanzen“
Weit und weit
Können „Leuchten“
Oh mein Stern träume leise, leise
mein weiter, weiter heller Stern
mein heller, heller weiter Stern
schwarzer, weiser heller Stern.
Mein goldener Stern
So
So, träume ich
So, träume ich leise, leise, leise…
Frankfurt am Main, 22.11.2008